In Kooperation mit dem Jugendnetz

Freiwilligendienst aktuell

In der Mitgliederversammlung des KJR e.V. wurde intensiv über den Europäischen Freiwilligendienst diskutiert.

Freiwilligendienst in Irland

Am Montagmorgen beginnt mein Arbeitstag um 11 Uhr mit einer Teamersitzung. Dabei wird die kommende Woche mit allen Gruppen und sonstigen anstehenden Aktivitäten durchgesprochen. Anschließend werden alle Räume im Jugendzentrum aufgeräumt und gereinigt, sowie der Platz vor dem Gebäude gesäubert. Außerdem werden die Bestände in der Küche und der Vorratskammer überprüft und bei Bedarf  aufgefüllt. Zwischen 15.30 Uhr und 18.30 Uhr  ist dann „Games Room and Cafe“-Zeit. Das bedeutet, dass alle 30 Minuten eine angemeldete Gruppe Kinder in das Youth Centre kommt, um dann zuerst eine halbe Stunde zusammen Spiele (Billard, Tischkicker, 4 Gewinnt, Mensch ärgere dich nicht, Yenga, …) zu spielen und dann anschließend eine weitere halbe Stunde im Cafe die Möglichkeit zu haben, sich dort Snacks und Getränke zu kaufen. Montags bin ich dafür zuständig die Kinder im Games Room zu betreuen, d.h. überprüfen, welche der registrierten Kinder anwesend sind, einsame Kinder in eine Gruppe zu integrieren oder zu beschäftigen und Streit schlichten. Nach dem Aufräumen im Spielraum endet mein Arbeitstag dann um 18.30 Uhr.

Am Dienstag beginnt die Arbeit um 13 Uhr. Bis ca. 14.30 Uhr habe ich sog. „Resource Time“, das heißt ich habe Zeit, um Berichte zu schreiben, Programm für Gruppenstunden zu überlegen und vorzubereiten, sowie sonstige organisatorische Dinge zu klären. Um 15.15 Uhr kommen dann die „Krafty Kids“. Eine Gruppe 8 bis 10 jähriger Jungen und Mädchen, die bis 17 Uhr gemeinsam Malen, Basteln und Werkeln. Danach hab ich eine kleine Pause, bis dann von 19 bis 20.30 Uhr die Young Men's Group stattfindet. Wie der Name schon sagt, eine Gruppe männlicher Jugendlicher, die ihr Programm größtenteils selbst entscheiden darf. Somit endet dienstags mein Arbeitstag nach dem Aufräumen um 20.45 Uhr.

Am Mittwoch fange ich um 14 Uhr mit dem Vorbereiten für den Games Room Club an. Allerdings ist es am Mittwoch nur eine Gruppe, die ich sowohl beim Spielen als auch anschließend im Cafe beaufsichtige. Von 19 bis 20:30 Uhr sind dann noch die M’n’Ms, eine Gruppe wie die Young Men’s Group, in der aber sowohl Mädchen als auch Jungen sind, im Youth Centre. Allerdings wird diese Gruppe für bestimmte Programmpunkte in zwei kleinere Gruppen getrennt. Wie dienstags auch endet mein Arbeitstag mittwochs ebenfalls nach dem Aufräumen um 20.45 Uhr.

Donnerstags arbeite ich momentan von 14 bis 18.30 Uhr. Da der Games Room Club an diesem Tag jedoch nur spärlich gefüllt ist, wird momentan überlegt, die Kinder montags unterzubringen und dafür eine neue Kochgruppe zu gründen, an der ich dann als Teamer teilnehmen würde. Außerdem werde ich, unabhängig von diesen Planungen, ab kommender Woche beginnen, in einer anderen nahegelegenen kooperativen Einrichtung Nachhilfe in Deutsch zu geben. Das Ganze wurde in Absprache mit mir organisiert, allerdings sind die Arbeitszeiten noch nicht festgelegt. Falls die Vorbereitungen dafür widererwartend viel Zeit in Anspruch nehmen sollten, wurde mir bereits zugesichert, mich an einem anderen Tag zeitlich zu entlasten.

Am Freitag beginnt mein Arbeitstag immer um 13 Uhr mit Vorbereitungen für die Crazy Crocs. Dies ist eine Gruppe 8- bis 10-jähriger Kinder, die zu Beginn (14.45 Uhr) Drinks und etwas zu Essen erhalten und daraufhin dann noch gemeinsam verschieden Gruppenspiele spielen. Anschließend (ab 16.15 Uhr) habe ich wieder Resource Time. Die letzte Gruppe von 19 bis 20.30 Uhr sind die Hippies, 8 Jugendliche im Alter zwischen 15 und 16 Jahren, die recht selbstständig, meist auch aufwändigere Projekte machen.

Allgemein gilt, dass ich mir auf Absprache mit den anderen Leitern zwischen den Gruppen immer mal wieder kurze Pausen nehmen darf, die ich nutzen kann, um etwas zu Essen, ins Internet zu gehen oder einfach einmal zu entspannen.

Grüße von Martin

 

 

 

Als Freiwillige mit "Jugend in Aktion" in Norwegen

Ich schaue gerade aus dem Fenster und muss feststellen, dass es immer noch regnet. Es hat vor drei Tagen angefangen und seitdem gibt es keine Unterbrechung. Einfach nur Regen - aber das macht mir nichts aus weil ich ja Regenhose und -jacke habe. Die Landschaft um Dale ist sehr schön. Ich arbeite oder ich bin draußen. Ich muss noch die letzten hellen Tage nützen. In einigen Wochen wird es ja schon um 15:00 Uhr oder noch früher dunkel. Wenn ich abends heimkomme, sind die anderen Evsler schon da und wir kochen und essen zusammen und erzählen uns was wir alles erlebt haben. Ein Mädchen aus Polen ist super nett - wir kommen gut klar und mit den beiden Jungs lachen wir viel zusammen.

Meine Arbeit ist übrigens genial. Ich hab viele unterschiedliche Aufgabengebiete. Ich gebe Hausaufgabenhilfe für Schüler, bin beim Deutschunterricht dabei, koche und habe viele kleine Aufgaben zu erledigen.

Also alles im Lot. Grüße aus dem regnerischen Norwegen.

ich glaub, wenn man nix von den freiwilligen hört, ist das n gutes zeichen

wir sind hier insgesamt 8 freiwillige bei ferso und leben in 2 wgs. sind alles sehr liebe lustige menschen, sind ne richtig tolle gruppe und es is erstaunlich, wie schnell man menschen lieb gewinnt und ins herz schließt. ist auch toll, dass wir hier so viele sind , somit is immer was los , viel programm und aktion ... außerdem gibts hier noch 3 andere evs-freiwillige von andern organisationen und 2 deutsche zivis , mit denen wir auch sehr viel unternehmen.
mentoren sind auch wunderbar, die nehmen ihren job wirklich sehr ernst, sind aber mehr freunde als mentoren. gehen am wochenende mit uns weg, organisieren viel programm und stehen eigentlich rund um die uhr mit uns ins kontakt.

unsere wohnung liegt sehr zentral, sehr toll. ich teil mir mit marit aus deutshcland ein zimmer, klappt total gut. dann sind da noch 2 schwedinnen, mit denen wars am anfang sehr gewöhnungsbedürftig, jetzt ist das aber auch überhaupt kein problem mehr und wir verstehen uns alle bestens.

arbeit im kindergarten macht spaß, kinder sind total offen und plappern die ganze zeit auf polnisch ... meine tutorin im kindergarten ist auch genial ... kann mich überhaupt nich beklagen. ich arbeite 4 stunden pro tag, hab einen tag in der woche einfach so frei ... also echt cool... einzig blöde ist, dass mein kindergarten ziemlich weit entfernt ist, aber seit wir uns letzte woche fahrräder gekauft und lodz auf rädern erobert haben, hat sich der weg zum kindi nun gefühsmäßig auch verkürzt.

wir bekommen 3mal die woche polnischunterricht und schreiben einmal pro woche nen test ... und solangsam bermerkt man den fortschritt ... aber die sprache ist wirklich nich einfach. uns gings zu langsam, jetzt gibt uns noch einer der mentoren special-unterricht ...

ja so weit so gut ... alles wunderbar.

die polnische mentalität is genialo ... hier ist einfach alles kein problem. man kann ne stunde zu spät kommen und niemand ist böse. die menschen sind so gütig und unkompliziert ,.. und extrem hilfsbereit. das haben wir nun schon so oft erfahren. besonders am anfang als wir uns andauernd verirrt haben oder ich noch mit krücken unterwegs war ... in der tram stehen sofort 4 menschen auf und bieten ihren platz an, bzw. stützen einen beim ein- und aussteigen ...

liebe grüße jana

 

Mit Jugend in Aktion in Spanien

So, nun hielt ich, das Landei aus einer kleinen Stadt in Baden-Württemberg, die Erlaubnis in den Händen -endlich - (3 Wochen vor meiner Ausreise), in die große weite Welt  auszureisen. Acht Monate in Spanien genauer gesagt Katalonien, – ja, ok, nicht ganz große weite Welt, aber immerhin ein Schritt dorthin.

Mit klischeehaften Vorstellung über Spanien im Reisegepäck, wie endlos Sonne, weite Strände, knackige Toreros, Siesta, etc., trat ich das EFD an.

In den ersten Tagen und Wochen stellt sich mir Spanien von seiner schwierigeren Seite dar. Meine Euphorie wurde dadurch gedämpft, dass mir meine Papiere und Bargeld gestohlen wurden, die mir zugewiesene WG mich nur teilweise freudig aufnahm, ich mich bei der Arbeit anfänglich nicht einbringen konnte und mir eine Kommunikation in der spanischen Sprache noch sehr schwer fiel.    

Aber bei der Eingewöhnung half mir ein Glücksfall: mein Tutor. Er hatte stets ein offenes Ohr für mich und erklärte mir alles Notwenige. Er führte mich nicht nur die Arbeit ein, sondern wir unternahmen auch viele Ausflüge und Unternehmungen mit den anderen „Freiwilligen“. Wir verbrachten Wochenenden in den Pyrenäen, Seminare in Malaga und Andalusien.  Zunehmend fühlte ich mich wohler und es ging mit meinem spanischen Leben immer weiter Berg auf. Mein zweimal wöchentlicher Sprachkurs trug so langsam Früchte und ich konnte mich immer mehr mit den Menschen unterhalten. Somit machte mir die Arbeit mehr und mehr Spaß und es gelang mir eine Beziehung zu den Kindern aufzubauen.

An den Wochenenden nutzte ich die Gelegenheit, alle wichtigen Städte und deren verschiedenen Facetten zu besichtigen: Bilbao, San Sebastian, Zaragoza, Madrid, Malaga, Cadiz, Granada, etc. Nicht nur der Impuls der Menschen reizte mich, sondern auch die verschiedensten kulturellen, künstlerischen, architektonischen und musikalischen Angebote. Barcelona zog mich vor allem in ihren Bann, nicht nur wegen des beeindruckenden Nachtlebens

Die 8 Monate in Spanien haben mich in meiner persönlichen Entwicklung und Eigenständigkeit weitergebracht. Ich habe eine neue Sprache gelernt und einen neuen Kulturkreis kennen gelernt. Kontakte und Freundschaften entstanden nicht nur zu Spaniern, sondern auch zu anderen EFDlern aus ganz Europa.
Kurzum eine nicht immer leichte, aber erfahrungsreiche und spannende Zeit, die ich nicht missen möchte.

Hannah Gramming

Nachrichten aus Polen

Gerade sitze ich an einer Bushaltestelle und warte auf meinen Bus, der mich von einem Ort nah bei der Wisla-Mündung nach Gdańsk-Przymorze bringen soll. Das habe ich mal wieder gebraucht, einen kleinen Ausflug in die ruhe. Die Dreistadt (Trojmiasto) ist nämlich recht quirlig und es gibt so viel interessante und schöne Dinge zu entdecken, dass ich kaum Zeit zum ausruhen finde.

Und es war wunderschön hier; wie auf dem Land: der Wald und die Rehe und die Vögel,…. Ein krasser Gegensatz zu Przymorze jedenfalls, wo es eigentlich nur Blocks gibt und nur ein paar fröhliche Blümchen vor den Türen. In dieser kleinen Stadt an der Wisla, die noch zu Gdansk gehört, war von diesen Blocks nichts zu erahnen und um überhaupt hinzukommen, sind wir mit einem Bus im Schritttempo über eine klapprige Holzbrücke gefahren. Ganz schön krasser Gegensatz, das, wie überhaupt sehr vieles hier, finde ich.

Trojmiasto besteht aus Gdansk, Sopot und Gdynia, die zu einer Riesenstadt verschmolzen sind und diese sehr vielseitig machen. Gdansk mit der wunderschönen Altstadt, Sopot: eher gemütlich und klein mit wahnsinnig vielen tollen Cafes und Kneipen und Gdynia, eine sehr junge Stadt, die eher modern und business-orientiert aussieht, aber auch sehr schöne, eher versteckte Orte birgt. Das ist jetzt nur eine grob-grob-Beschreibung und überhaupt will ich hier eigentlich nur Impressionen wiedergeben oder besser gesagt erste Eindrücke(ich bin zwar schon drei Monate da, aber immer noch im Rausch):

Riesige Blocks, denen ich anfangs nur bei Nacht, wenn sie mit ihren bunten Lichtern wie riesen Adventskalender wirken, Schönheit abgewinnen konnte. Daneben die wunderschön renovierte Altstadt. Außerdem ein recht frischer Winter (der es vor allem den Freiwilligen aus südlicheren Ländern schwer gemacht hat), riesen shopping-malls und  viele kleine Läden, in denen man fast alles bekommen kann. Dann: viele Konzerte, interessante Workshops, tolle Kulturzentren, nette Studentenclubs, wunderschöne und gemütliche Cafes und Kneipen, … (mir fällt es oft schwer mich an einem Abend für eine Sache zu entscheiden)- es ist eben doch recht groß und ausgehend von Ulm erstmal umwerfend. Tolle Menschen + bisher nur positive Erfahrungen mit viel Offenheit und Interesse und keinen stereotypen Witzchen, buntes Nachtleben, keine Mülltrennung, Ampeln, die sofort wieder rot werden, wunderschönes Meer und einfach wahnsinnig viel zu erkunden.

Iris mit Hanna, die in Koszalin (ebenfalls Polen) einen Freiwilligendienst macht und Produkte aus der Werkstatt

Meine arbeit ist sowieso fantastisch und ich würde mit keinem Projekt tauschen wollen. Die behinderten Menschen als auch die Therapeuten sind wunderbar und geben sich sehr viel Mühe, dass man sich wohlfühlt. Die Arbeitszeiten sind sehr angenehm und ich arbeite jeden tag nur 4 bis 5 stunden, was jeden tag bereichernd ist. Im Moment helfe ich den Behinderten vor allem, aber nächsten Montag beginnen Antoine und ich unseren ersten kleinen Workshop und geben englisch unterricht. Sonst schöpfen wir Papier, malen Bilder, basteln kleine dekorative Dinge, machen z.B. Magnete aus Gips in pralinenform für den Kühlschrank, basteln Karten, töpfern, gehen spazieren, machen Gymnastik, gehen zum Fußball spielen, machen kleine Ausflüge z.B. ins Museum, kochen, tanzen, feiern Festchen und haben einfach eine gute Zeit, denke ich. Mich begeistert wirklich, was bei diesen Workshops entsteht. Viele schaffen Kunstwerke, die einen einfach staunen machen und was sie alle machen: sie bringen einen zum lächeln und bringen einem ein solches Interesse entgegen, dass ich jedenfalls nur schnell polnisch lernen will um etwas zurückgeben zu können (außer einem breiten Lächeln)!

Mit den anderen freiwilligen zusammen zu leben ist auf jeden fall eine gute Erfahrung. Mehr als ich erwartet habe, wirkt sich das kulturelle Umfeld auf Menschen aus und so gibt es viel zu staunen und zu erzählen und manchmal einfach nur zu tolerieren.

Mir fällt es sehr schwer hier einen netten Bericht zu Stande zu bringen, aber wenn jemand noch fragen hat, dann kann sie/er mir auch gerne mailen :) und überhaupt könnte ich stundenlang erzählen. Aber das wesentliche ist, dass ich es sehr genieße hier zu sein und nur jedem rate schnell seine Sachen zu packen und in neue Welten abzutauchen!!!

Na razie, Iris